20.03.2014

Enormer Fachkräftemangel! Sie suchen einen Job im Vertrieb? Kommen Sie zur Euroweb / Webstyle / Internet Media GmbH! Danach können Sie rennen!

Am 3. und 4.9.2013 hat die Euroweb mindestens 85 freie Stellen im Vertrieb ausgeschrieben. Diese stehen noch immer auf deren Jobseite.

Da die Euroweb nicht gleichzeitig mit der Vergrößerung des Personalbestandes an die Öffentlichkeit drang (die machen wegen jedem Fliegenschiss enormen Lärm in PR-Portalen und der Presse), sich deren Bosse Daniel Fratzscher und Christoph Preuß auch nicht von einem besonders unbedarft-doofen CDU-Mitglied die Hände schütteln ließen, wird es sich kaum um Neueinstellungen handeln. Eher um unbesetzte Arbeitsstellen oder darum dass die Euroweb - welche eine derart hohe Fluktuation stets verneint - den bisherigen Außendiensten wegen Erfolglosigkeit kündigte und die Stellen neu besetzt. Natürlich kann es gut sein, dass der Euroweb auch die Leute davonlaufen. "Vermutlich" wegen prekärer Bezahlung und auch sonst als übel empfundenen Bedingungen. Längst nicht nur der wahrhaft beschissenen 1000 Euro (brutto!) Grundgehalt wegen dürfte man das Geschrei der deshalb auch mit den Armen rudernden Davonlaufenden oft und weit hören.

DIW-Chef Marcel Fratzscher, Bruder des tatsächlichen Euroweb-Bosses Daniel Fratzscher, parlierte passend dazu am 28.12.2013 auf einer Veranstaltung der Commerzbank über "Fachkräftemangel".

Da hat er wohl an seinen gar bedauernswerten Bruder Daniel Fratzscher gedacht, der einfach nicht genug Idioten findet, die dann - für prekäre 1000 Euro (brutto) monatlich - den Treppenterrier für die Euroweb geben und an zwei Tagen der Woche Kleinunternehmer per Telefon terrorisieren (Kaltanrufe). Das dürfte, weil sich immer mehr immer weniger ehrenrührige - dafür aber deutlich angemessener bezahlte Jobs finden, auch immer schwieriger werden.
Die Euroweb definiert also was Lobbyisten mit "Fachkräftemangel" wirklich meinen.
Die Euroweb selbst hat natürlich formell nicht diese enorme, auf asoziale Bedingungen schließen lassende Fluktuation. Die Außendienste werden nämlich bei scheinselbständigen Vertriebsfirmchen vor Ort angestellt, damit sich die Euroweb bei Rechtsbrüchen, Betrugsvorwürfen und dergleichen nicht selbst die Finger schmutzig macht.

Bildschirmfoto: Auch Alexander Luckau leitet(e) ein scheinselbständigen Vertriebsfirmchen

Tut sie aber! Ich schrieb ja "scheinselbständig". So wird z.B. öffentlich auf den Webseiten der Euroweb (s.o.) vorgemacht, die "Firmenchefs" seien Euroweb-Mitarbeiter und diese "Firmen"  vertreiben nur "Euroweb". Erst bei Vertragsunterzeichnung werden die künftigen Treppenterrier und Telefonterroristen damit konfrontiert, dass diese bei einer "Mikro-Vertriebsbude" anfangen und lernen - falls sie tatsächlich so blöd (oder derart in Not) sind, diesen Vertrag nebst einer unzulässigen Schweigeverpflichtung zu unterschreiben - schon sehr bald kennen, was die übelste Auswüchse des Extremkapitalismus neoliberaler Natur sind.

Eben bis diese wegen der prekären, weit unter dem Mindestlohn liegenden 1000 Euro Grundgehalt (brutto), dem enormen Druck und wegen der illegalen 12-14-Stunden-Tage wild mit den Armen rudernd und laut fluchend wegrennen!

Bildschirmfoto: So "geil" ist es bei der Euroweb zu arbeiten!

Die 85 von der Euroweb beworbenen freien Stellen muss man in Relation zu den rund 400 Stellen im Euroweb-Vertrieb setzen (macht eine Fluktuation von rund 22%) und dazu, dass dieses nur die Stellenangebote eines Quartals sind.

Mithin scheint es nach den Regeln der Statistik so, dass die Euroweb etwa 90% der Vertriebsstellen binnen eines Jahres neu besetzen muss.

Ich hoffe doch sehr, dass diese tolle Firma nach dieser tollen Werbung ausschließlich genügend intelligente Bewerber findet.

Ihr versteht was ich meine.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen