27.02.2017

Euroweb Einkommen - Was man bei der Euroweb verdient - oder wie Fachkräftemangel entsteht

Für die Gehälter der durchschnittlich 124 Angestellten hat die Euroweb Internet GmbH im Geschäftsjahr 2015 genau 3.116.740,47 ausgegeben.

Ein Adam Ries war nicht dabei, der tapfere Rechenmeister aus dem Erzgebirge hat aber dereinst ein Büchlein herausgebracht, wie man mit diesen Zahlen rechnet:

3116740.47
------------------  = 2094.58
124 * 12

2094,58 Euro betrug 2015 demnach das durchschnittliche Bruttogehalt aller Mitarbeiter der Euroweb. Geht man jetzt davon aus, dass z.B. der dort zumindest mal früher mal als Chef des "Kundendienstes" beschäftigte Jurist Martin Junker deutlich mehr bekam und es so ein oder meinetwegen vier weitere Nasen gibt, die zumindest teilvergoldet werden, dann ist davon auszugehen, dass zahlreiche Mitarbeiter traurig, weil mit deutlich weniger als 2000 Euro (brutto) heimgingen.

Und diese "weniger als 2000 Euro" sind "brutto". Netto, also nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge ist das nochmals weniger. Zumindest der Arbeitgeberanteil lässt sich ja nachrechnen, der steht als Summe im Geschäftsbericht:

631223,33
------------------  = 424.20
124 * 12

Au weia!

Ich nehme jetzt mal den Durchschnitt von 2094.58 € als "bare Münze" (wobei ein "Bruttogehalt" alles andere als "Bargeld" ist) und ziehe nur die 424.20 € ab (der Arbeitnehmeranteil an der Sozialversicherung ist höher!)

Da komme ich auf ein Restgehalt von 1670.38 €.

Ich habe die Daten mal in den Lohnsteuerrechner des BmF eingeworfen und angenommen, dass die Mitarbeiter der Euroweb selbstverständlich Katholiken sind, denn um da zu arbeiten muss man schon irgendwie leichtgläubig und in gewisser Weise "seelig" sein. Auch die Lohnsteuerklasse 1 ist natürlich willkürlich, denn verheiratete Euroweb-Mitarbeiter werden auf Grund der traurigen Umstände (damit ist nicht die Ehe gemeint) wohl die Klasse 5 wählen.

Heraus kam das hier:


Machte anno 2015 unter diesen Annahmen monatlich 152,42 Euro Steuervorauszahlung - die ich noch vom "Restbrutto" abziehe.

Fazit:
Im Durchschnitt bekamen Mitarbeiter der Euroweb anno 2015 monatlich wohl allenfalls nur geringfügig mehr als 1500 Euro überwiesen! Wohl viele sogar weniger.

Und das in Düsseldorf!

Da wundert es mich nicht, wenn
  • diejenigen, die HTML, CSS und sogar Photoshop können, "Artdirectrice" werden;
  • diejenigen aber, die mehr als diese "Webkiddy-Basics" können, sich davon machen und 
  • diejenigen, die nur Vorlagen aus dem Katalog des Euroweb-CMS auswählen, ein paar Grafiken heraussuchen und Inhalte mit Copy & Paste einfügen, ein trauriges Dasein als "Euroweb-Spezialisten" fristen müssen.
Was die Euriweb-Kunden erhalten ist die, bei solchen "Mindestlöhnern" erwartbare Leistung. Das Teure an der Euroweb ist nicht die Webseite, nicht das SEO, gleich gar nicht die Updates, das Hosting und die Emails. Auf der Leistungsseite sehe ich bis hin zum "Schrotthosting" in Bulgarien nur das "billigste vom Billigen". Teuer ist der Euroweb-Vertrieb und auch die Anwalts- und Gerichtskosten der Euroweb fraßen 2015 an den Einnahmen.

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